Dienstag, 26. April 2011

Puno & Bolivien

Hallo!

Keine Sorge, ich lebe noch.
Seit dem Wochenende bin ich zurueck aus Puno, beziehungsweise Bolivien. War wirklich Zeit fuer einen Urlaub, vor allem weil das letzte Wochenende an dem ich vor Puno arbeiten war, ein Arbeitswochenende war.
Am Sonntag, den 10.04. gab es hier naemlich Praesidentenwahlen und in Perú sieht das so aus, dass die die nicht waehlen gehen ein Strafgeld bezahlen muessen (wie hoch das ist, haengt davon ab, ob man in einer armen oder reichen Gegend wohnt). Da die 3 Tias (eine der Tias hat 4 Tage davor das Kinderheim verlassen, aber 1 Woche spaeter kam dann schon eine Neue) aber Tag und Nacht bei den Kindern sind fuehrt das natuerlich zu Probleme. Das Wahllokal, wo man waehlen muss, wird nach der Adresse im Personalausweis zugeordnet. Bei 2 der Tias sah dass dann so aus, das sie bis zu dem Wahllokal 5-7 Stunden Reise vor sich hatten. Sonntags konnte man dann von 9 am bis 16 pm waehlen, deshalb mussten die beiden Tias Samstag Abends schon zu ihrem Wahlort reisen und eine Tia war alleine mit den 19 Kindern. Also haben die Schwedin und ich uns bereit erklaert, von Samstag auf Sonntag im Kinderheim zu uebernachten und dann auch Sonntag morgens auf die Kinder aufzupassen, waehrend die dritte Tia und die Nonnen waehlen gehen.
So kam ich also zu einer Nacht im Kinderheim. War auch ganz interessant, ich hatte aber zum Glueck den Raum mit den 3-5 Jaehrigen, die dann um 23 Uhr alle einmal zur Toilette getragen wurden und dann bis 6 Uhr morgens ruhig waren. In einem der Nachbarraumen hat eins der 2 Jaehrigen um 1 Uhr morgens Angst vor irgendwas und hatte mindestens eine halbe Stunden geschrieen und geweint, allerdings musste ich nicht aufstehen und die Tia hat sich um sie gekuemmert. Um 3 Uhr gings dann bei einem der Babys los und es wurde wieder geschrieen, und Tati konnte wieder nicht schlafen. 
Sonntag war dann aber relativ ruhig, auch wenn es unglaublich ist, wieviel Energie kleine Kinder um 6 Uhr morgens haben koennen. Bin im Endeffekt auch froh, dass es nur eine Nacht war, egal wie suess alle in ihren Schlafsachen aussehen.

Dann war ich noch Montag und Dienstag arbeiten und Mittwoch ging es dann mit dem Bus 22 Stunden nach Puno. Puno liegt auf 3.850 m am Titikaka- See und ist wirklich richtig schoen.
Allerdings hat mich der Hoehenunterschied wirklich umgehauen und ich war wirklich froh, als wir endlich im Hotel ankamen und ich einen Koka- Tee trinken konnte, der wirklich Wunder wirkt. War aber auch nicht die Einzige, weil alle im Bus zu leiden hatten und es keinen Koka- Tee an Bord gab - peruanische Planung yeah.

In Puno ist es furchtbar kalt, aber der Titikaka- See, uebrigens der groesste See der Welt, macht das Leben in dieser Hoehe ueberhaupt moeglich, weil seine Wassermassen fuer ein ausgeglichenenes Klima auf fast 4.000 Hoehenmetern sorgt.
Fuer 45 Soles haben wir dann eine Tagestour im Boot gemacht, zuerst ging es zu den schwimmenden Inseln, die wirklich unglaublich megacool sind. Sie werden aus Schilf gemacht und werden alle 3 Wochen erneuert, weil das Wasser natuerlich das Schilf angreift.
Alles auf diesen Inseln ist aus diesem Schilf, und einen Teil von dem Schilf kann man sogar essen, weshalb die Menschen auf diesen Inseln auch keine Zaehne putzen muessen, da der Teil den man essen kann eine Anti- Karies- Wirkung hat. Schoenes Leben.
Von den schwimmenden Inseln ging es dann mit dem Boot 3 Stunden (ich bin fast gestorben, war noch ein leicht leidendes Wesen wegen der Busfahrt) zur Insel Taquile.
Auf dieser Insel leben die Menschen alle noch ein bisschen hinterwaeldlerisch, Elektrizitaet gibt es hier dank Solarzellen erst seit kurzem.
Im Nachhinein betrachtet weiss ich auch nicht, ob ich die Tour bis zur Insel Taquile auch nochmal machen wuerde. Die 3 Stunden im Boot waren erstmal nichts fuer mich und dann mussten wir auch alle erstmal eine Stunde zum Dorfplatz laufen, was uns Limamenschen echt umhaut, weil es dort fast keine Luft gibt!
Dann kamen wir endlich an, waren 1 Stunde in einem Restaurant (ich liebe das Brot, was es in den Anden gibt! Die Toiletten ohne Spuelung waren nicht ganz so der Hit, Inselleben eben.) und mussten dann nochmal eine halbe Stunde zum Boot laufen um dann 4 Stunden zurueck nach Puno zu fahren. 
Die Insel an sich ist wirklich huebsch und es das Leben dort ist ganz interessant, aber die sportliche Betaetigung war nicht ganz so meins.
Uebrigens weiss man hier dank der Kleidung der Inselbewohner ob diese verheiratet oder single sind. Die Single- Maenner haben 2 farbige Muetzen, die Muetzen der verheirateten sind einfarbig mit Streifen. Single- Frauen haben Schals mit bunten Wollballen am Ende und verheiratete Frauen haben welche mit kleineren und farbloseren Wollballen.
Allerdings ist einer der Maenner mit uns im Boot zurueck nach Puno gefahren und beim Betreten des Festlandes nimmt er sich die Muetze vom Kopf! Und, wie soll es auch anders sein, war sie einfarbig und gestreift.

Nun gut, der naechste Tag war dann ruhig und entspannt, die Innenstadt Punos ist wirklich mega huebsch.
Dann gings mit dem Bus weiter nach Bolivien, zum eigentlichen Ziel der Reise: Bolivien und ein neues Visum fuer mich!
Wenn wir Auslaender nach Perú einreisen bekommen wir entweder ein 3- Monats Toursitenvisum oder (wie in meinem Fall) wenn man laenger bleiben will, ein 6- Monats Touristenvisum. Wer meine peruanischen Tage gezaehlt hat weiss, ich bin in Peru seit fast 8 Monaten. Also war ich vor meiner Puno- Reise anderthalb Monate illegal in Peru. Schande ueber mich. Sah der Grenzbeamte leider auch so und ich musste erstmal einen Dollar pro illegalen Tag in Peru bezahlen, im Grossen und Ganzen 50 Dollar.
Nun gut, Dummheit soll gestraft sein, ich will an dieser Stelle mal nicht meckern.
Kommt nun aber der gute Bub´ und meint ernsthaft, wenn ich jetzt nach Bolivien gehe komme ich nicht mehr zurueck nach Peru. Habe ich ihm natuerlich gesagt, dass ich das nicht wirklich unterstuetzen kann und dass ich eigentlich ein guter Mensch bin, was ich mit meinem selbstlosen Freiwilligendienst auch belegen kann.
Hat er dann zum Glueck auch mehr oder weniger eingesehen und hat mir einen Tipp mit auf den Weg in die bolivianische Stadt Copacabana gegeben: wenn du zurueck nach Peru moechtest, sag dem Staatsbeamten, der zu dem Zeitpunkt Dienst hat, dass du Freiwilligendienst leistest und gib ihm 30- 40 Soles und er wird dir dein Visum geben.
Gut, das ist machbar.
Steige ich also wieder in den Bus (den Grenzuebergang kann man mit einer Bustour Puno- Copacabana machen, alle steigen an der Grenze aus, machen den Visakram und dann gehts zusammen weiter nach Bolivien) und wir fahren los, ich bin ich Bolivien!
Der Tourfuehrer zeigt nun vorne einen beispielhaften Passport hoch und bittet uns nachzugucken, fuer wieviele Tage unser Visa gilt.
Tati hat natuerlich leider weder Stempel noch irgendwas, was mit die Tage sagt.
Frage ich den netten Kerl, erklaert der mir, ich waer jetzt zwar offiziell aus Peru raus, leider noch nicht in Bolivien drin. Super, ich entwickel mich wirklich gut weiter. Von illegal in Peru gehts nun zu illegal in Bolivien. In Copacabana heisst es also zurueck zur Grenze, bolivianischen Stempel holen. Der Beamte dort war dann natuerlich sofort von meinem illegalen Aufenthalt in Bolivien ueberzeugt und wollte auch erstmal Geld sehen: 300 Bolivianos. 
Zum Glueck lies er sich ueberzeugen, dass ich eine unwissende Touristen bin, aber alles gut machen moechte und das nicht meine Schuld ist, weil kein Arsch einem sagt, wie man das alles nun machen soll.
Habe mir dann einen Vortrag darueber angehoert, dass alles in meiner Verantwortung liegt, aber musste keine Strafe bezahlen.

Was will ich mehr?

Mittwoch, 30. März 2011

Tarapoto - die Stadt der Palmen

Was jetzt mehr nach Kuestenstadt klingt, ist eine Stadt im Urwald Perús. Allerdings ist es nicht der Tiefurwald wie Iquitos, oder andere Staedte dieser Art. Dort bin ich gerade, aber dazu spaeter mehr.

Erstmal musste ich hier eine neue Traumatisierung erleben: am Sonntag war ich in Lima bei einem Familienessen. Es wurde Huhn und Meerschweinchen zubereitet und ich nach meinen Arequipa- Erfahrungen nahm natuerlich das Huhn - ist einfach mehr Fleisch dran. Dachte ich zumindest. An diesem ruhigen, idyllischen Sonntag im Zentrum Limas habe ich die Erfahrung gemacht, dass touristisches Meerschweinchen- Essen nun gar nicht mit dem peruanischen zu vergleichen ist. Die Señora, die neben mir sass, machte sich naemlich genuesslich ueber ihr Meerschweinchen- Koerperchen her, bis nur noch Knochensplitter uebrig waren. War im Grossen und Ganzen aber ignorierbar, auch wenn mein arequipenisches Meerschweinchen weniger nach Tier aussah als das sonntaeglich verzehrte in Lima.
Nun gut, nachdem besagt Señora nun genuesslich den zierlichen Meerschweinchen- Koerper verspeist hat, erhebt sie sich mit den Worten: "Jetzt esse ich den Kopf!"
Ich blieb leicht verwundert zurueck, so weiss doch jeder: an einem Kopf gibbet nicht sehr viel Fleisch. Was wird die gute Dame dort dann also essen wollen?
Nun gut, Señora kommt zurueck, auf ihrem Teller der Meerschweinchenkopf und setzt sich wieder neben mich. Damit ich auch jaaaa eine gute Sicht aufs Geschehen habe.
Jetzt nimmt sie das Koepfchen in die Hand und knackt ganz ernsthaft dem armen Ding die Schaedeldecke auf. Zum Vorschein kommt das weissliche Gehirn und ich ueberlege noch, wie die Meerscheinchen- Anatomie denn nun aussieht, ist dieser Part von dem Kopf nun wirklich das Gehirn oder nicht? Ja ist es. Allerdings habe ich nicht lange Einblick in das Kopfinnenleben, den nun kommt Señora mit ihrem Mund und saugt mit einem lauten SCHLURP das Gehirn aus dem Schaedel. Ich traue meinen Augen kaum und versuche dieses Geraeusch zu verarbeitet, da gehts an die Augen. Wieder gibt es SCHLURPs, diesmal sogar 2 und zurueck bleibt ein leerer Schaedel. Die Señora pult nun noch die Reste aus den Augenhoehlen, knackt mit ihren Zaehnen noch ein bisschen am Schaedel rum und zurueck bleiben auch diesmal nur Knochensplitter.
Krass. Und eins koennt ihr mir glauben, ich stelle das nicht krasser da als es war!

Nun gut, zurueck zu etwas schoenerem, lieblicheren: Tarapoto, die Stadt der Palmen.
Wunderschoen hier, ernsthaft, nur ist es hier so heiss wie im Januar in Lima (dort gehts ja jetzt mitm Herbst los und die Nacht ist schon bitterkalt so ohne Heizung und Isolierung) und hier gibt es Regen!
Gestern habe ich eine Tour gemacht zur blauen Lagune, die leider eher gruen ist als blau, aber sonst ganz huebsch.
Ging mit dem Bus mit einem Boot ueber einen Fluss (wie im Film!) und dann dort ueber eine matschige Erdstrasse (hatte frisch geregnet) an Kaffee und Kakao Plantagen vorbei und natuerlich am Urwalddickicht. War aber echt schoen und meine Reisegruppe war auch ganz cool. Nun gut, ruppeln wir also alle ganz friedlich durch die Gegend, bremst der Fahrer ploetzlich und wir sehen noch das Hinterteil mit buschigem Schwanzteil (keine schmutzigen Gedanken bitte, es erinnert vielmehr an ein .... Eichhoernchen! Fast waere mir der Name nicht mehr eingefallen...) Nun gut, wir haengen also alle am Fenster und bestaunen die Luft, durch die das kleine Viech eben gerannt ist und versuchen es irgendwie in dem Unterholz auszumachen (natuerlich Fehlanzeige), da kommt natuerlich die typisch peruanische Frage aus der ersten Reihe: "Kann man das Essen?"
Nun gut, kann man leider nicht, wie schade aber auch.
Also gings weiter, vorbei an einer Lagune, deren Name irgendwas mit Limonenlagune ist und dann kamen wir an. Sind ein bisschen auf der Lagune rumgeschippert, haben zwischendurch Stopp gemacht um Café- Likoer zu probieren und Flaschen mit toten Schlangen drin (soll gut fuer die Haut sein?).
Dann gings weiter mit dem Boot, eine Stunde ueber die Lagune, war sehr huebsch und dann in ein Restaurant zum Essen. Was richtig lecker war, habe natuerlich auch davon ein Foto gemacht. Und sogar typisches Selva- Essen, also mit typischen Fleisch und so.
Sonst habe ich noch nicht sehr viel probiert hier, ausser ein paar Fruechte, habs mal wieder leicht mit meinem Magen.
Spaetestens Donnerstag gehts mit dem Bus zurueck nach Lima. Uebrigens haben die sich geirrt mit den 24 Stunden, es sind fast 30. Aber ganz huebsch, es ist wie ein Crash- Kurs Peru.
Wenn man Lima verlaesst gehts erstmal durch die Wueste, dann in die Anden rein bis es immer gruener wird und man im Urwald landet.
Also kann man ganz schnell sagen, alle drei Zonen Perus gesehen zu haben: die Kueste mit ihren Wuestenregionen, die Anden und den Urwald.

Nun gut, ich gehe jetzt wieder ins Haus meiner Tante (ganz huebsch sogar, die haben teilweise Fenster ohne Glas weil es hier eh so heiss ist). Tarapoto sollte aber eigentlich nicht "Stadt der Palmen" als Beinamen heissen, sondern "Stadt der Mototaxis". Hier gehts wirklich nicht ohne und hier gibt es die haufenweise, unglaublich.

Also denne, ich hoffe ihr seid wohlauf, inzwischen seid ihr ja auch schon auf Sommerzeit, nicht wahr?
Fuehlt Euch gedrueckt, ich sehe mir noch ein bisschen den Stadtkern Tarapotos an und bummel ein bisschen in den Geschaeften rum. Was ein Leben.

Dienstag, 15. März 2011

Kinder

Ich komme gerade mal wieder von einem fast 10 Stunden Tag, die sich in letzter Zeit echt haeufen. Meine Chefin fragt inzwischen auch immer eine von uns, ob wir Samstag auch kommen koennen. Das Ding ist inzwischen einfach, dass sie inzwischen einfach zu viele Kinder haben und das ohne uns Freiwillige nur mit grosser Anstrengung hinkriegen. Inzwischen helfen wir auch beim Duschen der Kinder, wurde extra in unsere Arbeitszeit reingelegt, weil es inzwischen einfach zuviel Arbeit ist. Freitag habe ich dann im Rekordtempo in dem einen Zimmer die Kinder abgetrocknet und angezogen und Windeln gewechselt, die Schwedin im anderen (im Obergeschoss gibt es 2 Zimmer fuer die Kinder, in dem eine schlafen 1 Baby und 5 der niñas mit 1 bis 2 Tías und in dem anderen 4 Kinder, davon Wendy und ein anderes Baby mit einer Tía. Die 5 Grossen schlafen im Untergeschoss mit der neuen 2 Jaehrigen, dem neuen Baby und 2 niñas und einer Tía.
Am Freitag hat auch die Schwedin dort uebernachtet, weil sie direkt am Strand wohnt und wegen dem angekuendigten Tsunami fuer Freitagnacht dort nicht bleiben konnte.
Zum Glueck ist aber nichts passiert, weshalb sie seit Samstag ach weder in ihrem Haus ist und alles wieder normal laeuft.

Ich habe mir inzwischen so Anti-Mueckenstich Zeug gekauft, was man sich vorsorglich auf die Haut schmiert und ganz komisch riecht. Nun gut, halb so schlimm. Allerdings hat das zur Folge, dass mich nun die Muecken in Ruhe lassen und stattdessen mich jetzt irgendwelche Viecher beissen, deren Bisse noch schlimmer jucken als die Mueckenstiche. ARGH

Morgen kommen Freunde von der Schwedin, wir fahren dann nach der Arbeit nach Lima um sie abzuholen und am Mittwoch gehen sie dann zusammen auf reisen und ich bleibe mit mehr Arbeit zurueck. Allerdings nur bis zum 25., denn dann gehts fuer mich in den Urwald! Jupi!

Nun gut, ich gehe jetzt in mein Haus, bisschen fern sehen und schlafen.
Bis die Tage, ich vermisse Euch!

Mittwoch, 9. März 2011

Arbeiten

Ich bin muede. Heute war ein harter, aber insgesamt auch guter Tag.
Gestern Abend ist noch eine Neue gekommen, sie ist angeblich 3 Jahre alt, allerdings schaetzen wir sie eher aus 1,5 bis 2 Jahre.
Ist bei ihr aber auch echt schwer zu sagen, weil sie richtig unterernaehrt ist. Ausserdem wurde sie misshandelt, ihr ganzer Koerper ist uebersaeht von blauen Flecken und sie hat ein blaues Auge und eine riesen Beule am Kopf. Echt krass. Letzte Nacht hat sie wohl bis 2 Uhr nachts geweint, bis sie endlich eingeschlafen ist.
Deshalb ist sie heute auch beim Mittag- Essen eingeschlafen und ich habe sie dann ins Bett gebracht, weil wir das eben immer so machen. Aber sobald ich sie ablegen wollte ist sie weinend aufgewacht und hat sich nur beruhigt, wenn ich sie wieder in den Arm genommen habe. Also habe ich sie dann eine halbe Stunde in meinen Armen schlafen lassen und sie dann geweckt, damit sie heute Nacht wenigstens einigermassen gut durchschlaeft.
Und dann ist sie mir den ganzen Tag hinterher gelaufen, sie ist ja noch neu und alles scheint ihr Angst einzujagen.
Das andere Baby und die 5- Jaehrige Schwester haben sich schon einigermassen gut eingelebt, das Baby ist angenehm ruhig und echt eine Suesse.
Heute kamen Leute vorbei, von irgendeiner Firma oder sonstwas, die haben einen Kinderspielplatz mit Rutschen und Schaukeln gespendet und ein Trampolin. Ausserdem haben sie gesehen, dass der Swimmingpool fuer die Grossen leicht kaputt ist und jetzt bringen sie die Tage Neue vorbei. 
War dann natuerlich viel los, die Kinder haben sich super gefreut und durften dann auch schon das Trampolin abends benutzen, als alles dann fertig aufgebaut war.
Mittags gabs dann auch statt Mittagessen erstmal Eis, Inka- Cola (habe ich schonmal erwaehnt, dass die gelb ist?) und Chips. Die Kinder haben sich sehr gefreut, die Tias, die nachher alle dazu bringen mussten ihre Suppe zu essen nicht ganz so sehr. Aber nun gut, ich war mit der schlafenden Kleinen verhindert, aber Madre Viktoria hat heute auch eine Extra- Regelung deswegen gemacht, dass die Kinder nicht alles aufessen mussten wie sonst.

Die neue 5- Jaehrige war heute witzig, fragt einer von den Herren nach ihrem Namen und sie sagt, sie heisst Astrid und dann "Nein, ich heisse Desaster" und so wie sie das dann ausgesprochen hat klang es wirklich fast wie ihr Name Astrid. 
Wird mal eine ganz grosse Lustige.

 Argh, mein Bein juckt wie Sau. Ich habe an einer Stelle unter meine Kniefalte (heisst das so?) allein 7 Mueckenstiche!!!! Ich HASSE Muecken!!!!
Aber angeblich geht der Sommer nur noch bis Ende April, aber eine von den Grossen auf meiner Arbeit meinte schon, dass es gleich heiss bleibt. Gut, ich liebe die Hitze.

Am Wochenende war am Sonntag erst Gottesdienst fuer die vor einem Jahr verstorbene Mutter meiner Gastoma und dann wurden alle Bekannten zum Mittagessen ins Haus eingeladen und meine Gastoma meinte dann, als sie mich vorgestellt hat, dass ich eigentlich Peruanerin sei und nur aus Spass Deutsche bin. Das war suess :D

Was gibts sonst noch?
Achja, unsere Therme in der Dusche ist kaputt, ich dusche seit Februar wieder mit kaltem Wasser oder Eimer.
Wie schoen!

Nun gut, morgen heisst es wieder um 8 Uhr arbeiten um die Kinder zur Schule zu bringen. Heute war ich sie sogar auch abholen, suesse Dinger in ihrer Uniformen.
Kuss und Schluss.

Freitag, 4. März 2011

4 Monate

Hey!
Ich dachte, ich melde mich mal wieder. Allerdings wird der Eintrag nicht so lang, weil der PC uebelst lahm ist und die Tastatur auch nicht richtig funktioniert.

Hier erstmal die Fotos:


vor dem Auftritt

und danach mit unserem Maestro Carlos

War echt eine sehr coole Woche.

Heute musste ich ganz viel darueber nachdenken, dass ich in 4 Monaten schon wieder zuhause bin. Im Nachhinein betrachtet verging die Zeit wie im Flug, vor allem Februar kam und ging wie nichts.
Nun gut, 4 Monate sind noch eine lange Zeit.
Machen wir das Beste draus.

Dienstag, 1. März 2011

Tanzfestival und Handy geklaut

Hey Deutschland!
Ich weiss, es ist schon eine Weile her und ich fuehle mich schlecht deswegen. Aber wie dem auch sei, ihr koennt Euch sicher sein, dass ich meine Zeit hier gut genutzt habe!
Anstatt nach Chiclayo und in den Urwald zu fahren habe ich letzte Woche an einem Tanzprojekt mitgemacht. Eine Tanzschule in Lima hat naemlich dieses Wochenende sein 13- Jaehriges Bestehen gefeiert und es gabe eine deutsche Delegation die getanzt hat und ich war dabei!
Habe eine Woche vorher mit den Proben angefangen, also letzten Freitag, und haben am Wochenende insgesamt bestimmt 20 Stunden geprobt. Und dann in der Woche drauf gabs nochmal Proben, bis das Festival dann Mittwoch anfing und bis gestern Abend, also Sonntag ging. Gestern abend war auch unser Auftritt, den wir in einem Dirndl hingelegt haben. Wir waren uebrigens 3 Maedchen und 2 Jungs und haben eine 5 Minuetige Choreo aus Walzer, Foxtrott, einer abgewandelten Version von einem bayrischen Volkstanz und Hip Hop getanzt und es war wirklich mega cool.
Nachdem mein Muskelkater dann auch Mittwoch endlich weg war, konnte ich mich auch wieder des Laufens erfreuen und fand es auch nicht mehr so schlimm, den kleinen Kindern auf der Arbeit hinterher zu laufen, wenn sie sich mal wieder daneben benommen haben.

Allerdings wurde mir auf der ersten Busfahrt in den Bezirk Villa Maria del Triunfo, wo die Proben und spaeter auch das Festival stattfanden und auch die Tanzschule ist, mein Handy geklaut. 
War eine typische Situation: voller Bus, viele draengende Leute und ich hatte mein Handy in der Hosentasche, nicht sehr intelligent. War zum Glueck ein altes, halb kaputtes ohne Guthaben, was ausserdem nur Deutsch, Englisch und Franzoesisch als Sprachen hat (wer kann die schon hier in Peru? Viel Spass beim Verkaufen! Ha) und meinem Geld und meinem innig geliebten iPod ist nichts passiert.

Ich muss jetzt auch wieder los, wie ihr seht bin ich schwer beschaeftigt hier in der Ferne, ausserdem kommt jetzt gleich meine Lieblings- Telenovela und da ich seit ich wieder da bin einen funktionierenden Fernseher in meinem Zimmer habe kann ich nun auch vom Bett fernsehen! Was fuer ein Leben.
Somit melde ich mich aus einer anstrengenden (Morgens nach Pachacamac zum Arbeiten, Abends zurueck nach Lima zum Proben) aber ueberaus erfolgreichen Woche zufrieden zurueck und schicke Euch ein bisschen Sonne.
Allerdings bin ich an meinen Fuessen und Beinen von Mueckenstichen ueberseht und vermisse ein bisschen die Kaelte um die Viecher loszuwerden.
Nun gut,
ganz viele Gruesse und Kuesse und bis bald!

Mittwoch, 2. Februar 2011

Schweden

Okay, die neue Freiwillige hatte heute ihren ersten Arbeitstag. Allerdings kommt sie nicht aus der Schweiz sondern aus Schweden und spricht deshalb natuerlich kein Deutsch.
Sonst ist sie aber glaube ich ganz in Ordnung, glaube schon, dass ich die 3 Monate durchaus mit ihr verbringen kann.
Heute gabs ein Gespraech mit der Senorita meiner Organisation und meiner Chefin Madre Victoria, wir Freiwilligen bekommen jetzt bald einen Arbeitsplan um die Ausgehzeiten der Erzieherinnen besser koordinieren zu koennen. Nun gut, warten wir mal ab.
Heute ging es mit einem Taxi in das Haus mit den Nonnen, wo sie mit ihnen malen und spielen, waren 11 Kinder, 1 Tia und wir beiden Freiwilligen. Die beiden Babys sassen vorne auf dem Schoss der Tia, wir beiden Gringas mit 3 der Kleineren auf der Rueckbank und der Rest der Kinder Justin Bieber Songs singend im Kofferraum. Was fuer ein Erlebnis.
Dann habe ich die Neue nach Lurin begleitet, weil sie noch nicht genau wusste wie sie in ihr Haus kommt und noch Shampoo kaufen wollte und hier ja nichts kennt. Deshalb bin ich gerade in einem Internet- Cafe in Lurin und kaempfe mit Uni- Bewerbungen. 
Was ein Scheiss, ernsthaft. Wie haben es je Leute in eine Uni im Ausland geschafft?

Nungut, ist spaet, ich muss gleich mein Sammeltaxi nehmen und nach Hause fahren. Dort wartet meine Abendessensuppe (hoffentlich ohne Innereien einer Henne) und mein Bett auf mich.
Ganz viele Gruesse nach Deutschland, hab gehoert es soll wieder schneien? Nun gut, ich glaube ich habe mal wieder Sonnenbrand.